Wann genau ich das erste mal einen Fotoapparat in den Händen gehalten und auf den Auslöser gedrückt habe, kann ich mangels EXIF-Daten, die damals noch nicht erfunden waren, nicht mehr genau rekonstruieren. Es muss so ungefähr in einem Alter zwischen 8 und 12 Jahren gewesen sein. Die Einstellungen waren mittels eines externen Belichtungsmessers zu ermitteln. Belichtet habe ich ein paar Schwarz-Weiß Filme, die in der heimischen Dunkelkammer entwickelt wurden. Nachdem meine Eltern bei mir Interesse und ein gewisses Talent ausfindig gemacht hatten, bekam ich bald eine Agfa Kleinbild Sucherkamera überlassen und ein paar Jahre später folgte dann eine Canon EOS 650 – wohlgemerkt ohne D! Das war das erste EOS Modell überhaupt und ein großer technischer Fortschritt. Theoretische Grundlagen und weitere Erfahrung in der Dunkelkammer konnte ich dann in der Foto AG meiner Schule sammeln.
In den folgenden Jahren entwickelte sich der Schwerpunkt meiner fotografischen Leidenschaft hin zur Reisefotografie. Das Medium dazu waren Dias, die ich mit immer mehr Aufwand zu Diashows verarbeitete, die zum Schluss vertont waren und vom Computer gesteuert wurden. Meine Lernkurve war damals aber relativ flach, was allein schon an den Wochen lag, die zwischen dem Drücken des Auslösers und dem fertigen Bild vergingen. Dementsprechend waren die Ergebnisse, gemessen an meinen heutigen Ansprüchen, verbesserungswürdig. Nichtsdestotrotz sind viele schöne Bilder entstanden, die oft auf Gefallen gestoßen sind.
Im Jahr 2007 habe ich den Schritt zur digitalen Fotografie gemacht. Die Idee, dass ich meine Fotos schneller verarbeitet und in eine präsentierbare Form bekomme, hat sich rasch als Illusion erwiesen, da auch die Menge deutlich zunahm. Trotzdem ist der Spaß an den vielen neuen Möglichkeiten sehr schnell gestiegen und die Lernkurve hat einen deutlich steileren Weg genommen. Im Zuge dessen habe ich auch immer mehr und immer wieder über den fotografischen Tellerrand geschaut. Wenngleich auch heute noch mein Schwerpunkt auf der Reisefotografie liegt, finde ich es immer wieder interessant und auch sehr lehrreich sich mit anderen Genres auseinanderzusetzen.
Die Kamera ist für mich ein Hilfsmittel, um die Schönheit, Einzigartigkeit und Vielfalt dieser Welt einzufangen. Sie ist aber auch ein Hilfsmittel, die Zerbrechlichkeit und nicht so schönen Seiten zu dokumentieren. Neben dem richtigen Moment oder der tollen Bildidee gehören für mich auch handwerkliche Fähigkeiten dazu, um ein gelungenes Bild zu machen.
Ich freue mich über Kommentare oder Lob zu meinen Bilder. Genauso wertvoll empfinde ich aber konstruktive Kritik, die mir hilft, zukünftig noch bessere Bilder zu machen.